Aus der Bowlinggeschichte (I)


Von einem, der auszog - und in Konflikte geriet ...


Als sich deutsche und holländische Auswanderer in den Neuengland-Staaten Amerikas niederließen und nicht auf ihr Kegelspiel verzichten wollten, bedienten sie sich Lattenbahnen, um darauf die neun Kegel mit der Kugel umzuwerfen.

200 Jahre später, um 1875 verboten Behörden das Kegeln als „Glücksspiel“, weil die Begeisterungswelle zur Spielleidenschaft ausartete, Haus und Hof, Hab und Gut bei dem amüsanten Zeitvertreib verwettet wurden. Findige Leute stellten nun zu den neun Kegeln einen zehnten hinzu, ordneten sie einfach anders an und nannten sie Pins.

Das Spiel hieß fortan "Bowling“ und verbreitete sich rasch aufs neue. Heute ist es auf allen Kontinenten zu finden und hat inzwischen mehr als 130  Millionen Menschen in seinen Bann oder auch Zauber gezogen.

Überliefert ist der deutsche Auswanderer Johann Thum, der 1876 bereits auf zehn Kegel spielte.

1891 wurde in Manhattan der „American Bowling Congress“ (ABC) gegründet und die Bowlingbahn mit den zehn Kegeln zur internationalen Bahn (I-Bahn) erklärt.

1908 verzeichnete man in Schweden die Rückkehr des gewandelten Kegelns in Europa.

In Deutschland hatte es der junge Bowlingsport schwer, sich gegen seine nun weitverbreiteten „Brüder“ Asphalt, Bohle und Schere durchzusetzen.

Erst 1929 wurde er vom Deutschen Keglerbund offiziell anerkannt, blieb aber trotzdem noch lange der Exot für die Kegler.



© Albrecht Schmidt